2. Beispiele für reizende und ätzende Stoffe

2.1 Säuren und Laugen (Basen)

Beispiele für starke Säuren sind Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Peressigsäure (PES) und Ameisensäure. Salzsäure wird auch als Chlorwasserstoffsäure bezeichnet.

Starke Laugen sind z. B. Natronlauge und Kalilauge. Natronlauge kann durch Lösen von festem Ätznatron (Natriumhydroxidplätzchen) in Wasser hergestellt werden. Laugen werden auch als Basen bezeichnet. Ammoniak, das bei Raumtemperatur gasförmig ist, löst sich in Wasser und es entsteht eine stark alkalisch reagierende Ammoniaklösung, die auch als "Salmiakgeist" bezeichnet wird.

Für Säuren und Laugen wird oft ein pH-Wert angegeben. Säuren haben pH-Werte von 0 bis 7, Laugen von 7 bis 14 (Abb. 2). Bei Laugen oder Basen spricht man von basischer oder alkalischer Wirkung. Reines Wasser ist neutral und hat einen pH-Wert von 7. Normale Lebensvorgänge laufen nur zwischen den pH-Werten 4 und 9 ab.

Die ph-Werte von 0 bis 14.

Abb. 2: pH-Werte, deren Wirkung und Beispiele

Maßgebend für die ätzende Wirkung von Säuren oder Laugen sind vor allem deren Stärke sowie die Konzentration ihrer wässrigen Lösung. Auch bei hoher Verdünnung können starke Säuren und Laugen noch Reizungen hervorrufen.

Verwendung

    Säuren und Laugen sind die wirksamen Bestandteile vieler Reiniger.

    Reinigungsmittel für fetthaltige Rückstände wie z. B. Grillreiniger oder Rauchharzlöser enthalten Natronlauge. Abflussreiniger enthalten Ätznatron.

    Säuren wie z. B. Zitronensäure oder Essigsäure werden im Lebensmittelbereich zum Lösen von Ablagerungen wie Kesselstein, Milchstein oder Bierstein verwendet.

    Bei "Batteriesäure" handelt es sich um ca. 38 %ige Schwefelsäure.


2.2 Weitere reizende und ätzende Stoffe

In Mitgliedsbetrieben der BGN kommen zum Beispiel vor:

Produkte mit sogenanntem "aktiven Sauerstoff" enthalten Wasserstoffperoxid.

Unter "Aktivchlor"-Produkten versteht man Lösungen, die Chlor freisetzen können, z. B. Chlorbleichlauge, die Natriumhypochlorit enthält.

Reizende und ätzende Gefahrstoffe können in fester, flüssiger oder gasförmiger Form auf die Haut einwirken. Als Gase, Dämpfe oder Aerosole können sie zusätzlich die Atemwege schädigen.

Feststoffe:
Ätznatron (Natriumhydroxidplätzchen oder -granulat), gebrannter Kalk (Kalziumoxid), gelöschter Kalk (Kalziumhydroxid)

Flüssigkeiten:
Natronlauge, Chlorbleichlauge (Natriumhypochlorit), Ammoniaklösungen (,,Salmiakgeist"), Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Wasserstoffperoxidlösungen, Formalin (Formaldehydlösungen), Kalkwasser (stark alkalische Kalziumhydroxidlösung oder -aufschlämmung)

Gase/Dämpfe:
Peressigsäure (PES), Ammoniak, Chlorwasserstoff, Ozon, Wasserstoffperoxid, Formaldehyd

 

Autor: Hartmann
2015-2-25