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INFORMATIONSMASSNAHME IM UNTERNEHMERMODELL

Mensch und Strom

Berührung vermeiden – Elektrische Arbeiten und Reparaturen immer an Fachleute geben / Die Gefahren des elektrischen Stroms werden häufig unterschätzt. Der Umgang mit defekten Schaltern und Leitungen wird mitunter risikofreudig gepflegt. Ob man bei einem Stromschlag mit harmlosem Kribbeln davonkommt oder ein Herzstillstand droht, hängt von mehreren Faktoren ab. Damit es dazu erst gar nicht kommt, sollte man sich als Laie ausschließlich auf das Benutzen unversehrter Kabel und elektrischer Geräte beschränken.

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Normalerweise sind Elektrogeräte und spannungsführende Teile so gesichert, dass der menschliche Körper nicht direkt mit dem Strom oder der Spannung in Kontakt kommt. Für den Menschen droht keine Gefahr, solange er nicht Teil des Stromkreises wird.

Genau das aber kann passieren, wenn Iso lierungen beschädigt sind oder wenn man leichtsinnig mit der Elektrik umgeht – wie z. B. bei einer defekten Steckdose, bei blank liegenden Kabeln oder beim Hineingreifen in eine Lampenfassung. Wenn man spannungsführende Teile berührt, dann fließt der Strom von der Hand durch den Körper zur Erde.

INFO
⇒ Viele glauben, dass nur Spannungen über 230 Volt für den Menschen wirklich gefährlich sind. Das ist ein folgenschwerer Irrtum. Am häufigsten führt der elektrische Strom zu Unfällen, den wir täglich zum Betreiben von Geräten, Elektrowerkzeugen und Lampen nutzen.

Der Elektrounfall
Die harmloseste Form des Elektrounfalls ist der leichte Stromschlag oder „Strom-Wischer“. Die bei diesen Unfällen durch den menschlichen Körper fließenden Ströme sind an sich nicht lebensgefährlich. Dennoch besteht stets die Gefahr, dass man aufgrund der Schreckreaktion den Halt verliert oder gar abstürzt. Schwere oder gar tödliche Verletzungen können die Folge sein.

ELEKTROUNFÄLLE
Kabelrolle
  • Der Unternehmer wollte die 400-Volt-Steckverbindung der Kippbratpfanne einstecken. Dabei erlitt er einen Stromschlag – wahrscheinlich aufgrund von Restfeuchtigkeit an Händen und Stecker.
  • Die Küchenhilfe geriet bei Reinigungsarbeiten mit dem rechten Unterarm an das defekte Kabel der Aufschnittschneidemaschine. Sie erlitt einen Stromschlag.
  • Der Gastwirt hatte die Anschlussleitung einer Kabeltrommel in die Steckdose gesteckt, als er einen Stromschlag erlitt. Es hatte einen Kurzschluss mit Lichtbogen gegeben. Die Kabeltrommel war bei der Nassreinigung der Küche unter Wasser gesetzt worden. Als der Gastwirt sie später benutzte, war sie innen noch feucht. Er zog sich bei dem Unfall auch Verbrennungen an der Hand zu.

Unter bestimmten Umständen kommt es beim Kontakt mit dem Strom zu Muskelverkrampfung, Atemlähmung oder gar zu Herzkammerflimmern. Auch Verbrennungen können die Folge eines Elektrounfalls sein. Dies alles kann bereits bei normaler Steckdosenspannung passieren.

Wie ein Stromunfall ausgeht, kann man jedoch niemals genau vorhersagen. Es hängt von vielen Faktoren ab, ob z. B. nur ein Strom-Wischer oder Herzkammerflimmern die Folge sind. Der Fußboden, die Schuhe, Kleidung und Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit entscheiden maßgeblich über die Unfallfolgen. Nackte Füße auf feuchtem Boden bieten denkbar schlechte Voraussetzungen, um einem tödlichen Stromschlag zu entgehen.

Eingebaute Sicherheit
Schutzmaßnahmen wie Isolierungen verhindern, dass man unter Spannung stehende Teile direkt berühren kann. Isolierungen umhüllen Leitungen oder Geräte vollständig; sie können nur durch Zerstören entfernt werden.

Wenn bei einem Körperschluss z. B. durch fehlerhafte Isolierungen Spannung an das Gehäuse eines Geräts gelangt, soll der am Gehäuse des Geräts befestigte Schutzleiter bewirken, dass die Sicherung abschaltet. Der Schutzleiter muss dazu richtig geerdet sein. Seine Wirksamkeit muss daher regelmäßig von einer Elektrofachkraft geprüft werden.

BGN-PRAXISHILFEN
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⇒ Arbeits-Sicherheits-Information „Elektrischer Strom – Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen“ (ASI 3.10)
Als PDF herunterladen unter www.bgn.de
DAMIT DER STROM KEINE FALSCHEN WEGE GEHT
Kabelrolle
  • Arbeiten und Reparaturen an elektrischen Geräten (Mixer, Schneidemaschinen, Kaffeemaschinen) oder an Kabeln, Steckdosen, Schaltern gehören ausschließlich in die Hand einer Elektrofachkraft. Nie improvisieren. Unsachgemäße Do-it-yourself-Reparaturen mit Isolierband u. Ä. können zu Unfällen, Bränden oder sogar Explosionen führen.
  • Auf Schäden oder Unregelmäßigkeiten an elektrischen Geräten sowie auf Beschädigungen an Kabeln (Isolierung), Steckern, Steckdosen, Schaltern achten und sofort reparieren lassen.
  • Alle Elektrogeräte regelmäßig von einer Elektrofachkraft prüfen lassen. Empfohlen wird: Ortsfeste Maschinen und Geräte und die elektrischen Anlagen (Installationen) alle 4 Jahre, handgeführte, netzbetriebene Geräte alle 6 Monate.
Grundregeln beim Umgang mit elektrischen Geräten
  • Elektrogeräte nicht an der Leitung aufhängen oder hochheben.
  • Geräte und insbesondere Leitungen und Steckvorrichtungen vor rauer Behandlung schützen – z. B. auf dem Boden liegende Leitungen nicht überfahren, keine Lasten darauf absetzen.
  • Leitungen und Kabel nie einklemmen oder abknicken. Besonders auf die Einführungen in Stecker, Maschinen und Elektrogeräte achten.
  • Nicht an elektrischen Kabeln ziehen oder zerren.
  • Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten in der Nähe spannungsführender Maschinenteile mit besonderer Vorsicht durchführen. Elektrische Geräte nicht mit einem Schlauch oder Hochdruckreiniger abspritzen.
  • Keine nassen elektrischen Geräte benutzen. Und keine Geräte mit nassen Händen oder Füßen berühren.