Arbeiten in abwassertechnischen Anlagen – Gefährdungen durch Faulgase
Faulgase in der Abwasserbehandlung sind gefährlich, was häufig unterschätzt wird. Gut vorbereitet und mit der korrekten Ausrüstung ist die durchaus tödliche Gefahr beherrschbar.
In Abwasseranlagen bilden sich unter Umständen gesundheitsschädliche, giftige und explosionsfähige Faulgase. Sie sammeln sich in tiefer gelegenen Bereichen an. Besonders groß ist die Gefahr der Faulgasbildung in Schächten und Behältern, in denen kaum Luftaustausch stattfindet, oder bei stehendem Abwasser, etwa in Pumpen- und Revisionsschächten.
Kein Einstieg ohne Gefährdungsbeurteilung
Grundsätzlich ist das Einsteigen in umschlossene Räume, in denen mit gesundheitsgefährlichen Faulgasen zu rechnen ist, zu vermeiden. Das kann z. B. durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
Bei der Planung abwassertechnischer Anlagen sicherheitstechnische Belange berücksichtigen.
Abwassertechnische Anlagen so gestalten und ausstatten, dass vorhersehbare Störungen beseitigt und Instandhaltungs- und Reinigungsarbeiten, z. B. an Pumpen und Sieben, ohne Einstieg in die Schächte durchgeführt werden können.
Technische Lüftung mit Gassensoren zur Detektion einsetzen. Geeignet sind Gasmessgeräte, die mindestens CO2, H2S, CH4 und O2 erfassen können. Eine automatische Alarmierung muss außerhalb des gefährdeten Bereiches erfolgen.
Müssen Beschäftigte zur Störungsbeseitigung oder für Instandhaltungsarbeiten in Abwasseranlagen einsteigen, ist eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Dabei müssen geeignete Schutzmaßnahmen für das Personal umgesetzt werden. Hilfreich bei der Gefährdungsbeurteilung ist der Muster-Erlaubnisschein für Arbeiten in engen Räumen (beschreibbres PDF-Dokument).
Siehe auch: