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Hand vor leuchtendem Hintergrund

Branchenwissen

Hautschutz/Hautbelastung

Psoriasis vulgaris – Schuppenflechte und Beruf

In Deutschland leiden ungefähr 1,5 Millionen Menschen an der Schuppenflechte (medizinischer Fachbegriff: Psoriasis vulgaris). Es handelt sich um eine genetisch geprägte, chronisch-rezidivierende und entzündlich proliferative Erkrankung.

Menschen, die an Schuppenflechte leiden, erkranken auch überzufällig häufiger an Morbus Crohn, Diabetes mellitus, Übergewicht, Hochdruck oder Herzinsuffizienz. Dagegen leiden sie statistisch seltener unter atopischen Erkrankungen (Heuschnupfen, allergisches Asthma bronchiale, atopische Dermatitis) oder an einem allergischen Kontaktekzem. Die genetische Komponente ist eindeutig. Eineiige Zwillinge erkranken zu 60 bis 70 Prozent.

Die Zellteilungsaktivität ist bei den Erkrankten um ein vielfaches erhöht. Die Zellen teilen sich alle 1,5 Tage und wandern rasch, innerhalb von 3 bis 4 Tagen, an die Oberfläche, wo sie in großer Zahl als unvollständig verhornte Schuppen abgestoßen werden. Bei gesunder Haut dauert dieser Prozess 4 bis 6 Wochen.

Sichtbar wird die Schuppenflechte für den Betroffenen häufig mit scharf begrenzten, klein- oder großflächigen, geröteten, verdickten Hautarealen, die mit silberweißen Schuppen bedeckt sind. Bevorzugt betroffen sind die Streckseiten der Arme und Beine (Ellenbogen und Knie), die Haut über dem Kreuzbein, der behaarte Kopf, aber auch die Analregion. Typischerweise finden sich zusätzlich Nagelveränderungen mit Verdickung der Nägel, "Tüpfelung" der Nägel und gelblicher Verfärbungen der Nägel. Auch eine Mitbeteiligung der Gelenke ist möglich. Je nach Krankheitsbeginn unterscheidet man den Typ I mit Beginn vor dem 40. Lebensjahr und einer stärkeren genetischen Komponente sowie in der Regel schwererem Verlauf oder den Typ II, der erst nach dem 40. Lebensjahr beginnt, häufiger aber mit Nagel- und Gelenkbeschwerden einhergeht.

Neben der genetischen Veranlagung spielen sogenannte provozierende Faktoren eine Rolle. Diese können mechanischer Natur sein (z. B. zu festes Schuhwerk, scheuernde Kleidung), aber auch bestehende Kontaktallergien, Pilzerkrankungen, mitunter die Art der Ernährung, eine HIV- Infektion und die Einnahme bestimmter Arzneimittel.

Die Psoriasis kann sich selten mit symmetrischem Befall nur der Handinnenflächen und der Fußsohlen zeigen. Wird durch die berufliche Tätigkeit die Haut zusätzlich belastet, kann es zu einer ungünstigen Beeinflussung kommen. Die berufliche Tätigkeit selbst ist aber nicht die Ursache für diese Erkrankung. Dennoch ergeben sich insbesondere in lebensmittelverarbeitenden Branchen oft Fragen nach der Ansteckung, Fragen zur Produkthygiene oder zum richtigen Hautschutz. Auch die Akzeptanz durch Kunden, Kollegen und Vorgesetzte kann zu einem, den Arbeitsplatz gefährdenden, Problem werden.

Nur individuelle Beratung und individuelle Lösungen können hier Abhilfe schaffen. Berufsdermatologische und/oder arbeitsmedizinische Beratungen sollten in solchen Fällen frühzeitig in Anspruch genommen werden. Arbeitsorganisatorische Maßnahmen und eine gute dermatologische Betreuung können helfen, mit dieser Erkrankung im Beruf gut zurecht zu kommen. Zahlreiche Behandlungsformen existieren, die eine vorübergehende Abheilung der Hautveränderungen bewirken können. Ein dauerhaftes „Allheilmittel“ gibt es jedoch bisher nicht.

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