Zu Allergien im Indoorbereich gehören z. B. solche gegen Mehlstaub, Vorratsmilben, Schimmelpilze und Insektenpartikel. Alles Wichtige dazu und wie man sich davor schützen kann, ist auf dieser Themenseite zusammengefasst.
Allergisches Asthma und Schnupfen kommen im Backgewerbe häufiger vor. Auslösende Allergene sind vorwiegend Mehlstäube, aber auch andere Berufsstäube (z. B. Backmittel).
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Vorratsmilben und auch Hausstaubmilben sind weltweit in Getreidesilos, Mehl- und Backwarenfabriken, Brauereien und anderen Lebensmittelbetrieben zu finden. Außer im beruflichen Umfeld sind Betroffene häufig zusätzlich im privaten Zuhause durch Hausstaubmilbenallergene belastet.
Schutz vor Allergien im Indoorbereich
Allergie gegen Milben
Ideale Lebensbedingungen finden Milben bei einer Luftfeuchte von 70 bis 80%, Temperaturen von 25 bis 30°C und ausreichend Nahrung wie Hautschuppen, Schimmelpilzen, Vorräten. Daher ist die Kontrolle der Temperatur und Luftfeuchte sowie ein Entzug des Nährstoffangebots erforderlich.
Temperatur nach Möglichkeit – zumindest außerhalb der Arbeitszeiten – unter 20°C und die relative Luftfeuchte zwischen 40% und 50% halten. Dies gilt auch für Lagerräume, Silos etc.
Regelmäßig be- und entlüften.
Können technische Maßnahmen zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit (z. B. Wrasenabzug in der Bäckerei) optimiert werden?
Gibt es ein geeignetes Hygiene- und Reinigungskonzept? Milben ernähren sich von Vorräten, Pollen, Sporen von Mikroorganismen, Pilzmycelien, Bakterien und Pflanzenfasern – Hausstaubmilben auch von Hautschuppen menschlichen und tierischen Ursprungs. Geeignete Reinigungsmaßnahmen reduzieren dieses Nahrungsangebot.
Kann die Reinigung noch optimiert werden? Reinigung am besten feucht mit anschließender Trocknung, um die Luftfeuchtigkeit gering zu halten.
Auf hygienische Schwachstellen achten wie Schimmelbildung, Staub- und Nahrungsreste. Sie bilden ebenfalls eine Ernährungsgrundlage für Milben.
Die BGN gibt folgende Empfehlungen zur Wohnungseinrichtung bei einer Hausstaubmilbenallergie:
glatte, wischbare Böden aus Parkett/Laminat, Kunststoff oder Fliesen statt Teppiche und Teppichböden
strukturarme abwaschbare Wandanstriche statt Stofftapeten
leichte Vorhänge oder Rollos, die regelmäßig gereinigt werden, statt schwerer Vorhänge
keine Topfpflanzen, vor allem im Schlafzimmer
keine Haustiere, denn sie verlieren ebenfalls Hautschuppen, von denen sich Milben ernähren
geschlossene Bücherschränke statt offener Regale
Sofa aus Leder, Kunstleder, Mikrofaser, das leicht gereinigt werden kann und in das keine Milben eindringen können, statt Polstersofa
bei Neuanschaffung: Möbel mit glatten, gut zu reinigenden Oberflächen bevorzugen
Wohnungsmilben kommen wegen der für sie idealen Lebensbedingungen überwiegend im Bett vor. Somit ist hier die Allergenkonzentration am höchsten.
Maßnahmen zur Milbenreduktion im Bett
Milben überleben Temperaturen über 60°C nicht, daher:
Allergiekissen und -bettdecken anschaffen und alle sechs bis acht Wochen bei mindestens 60°C waschen.
Betten täglich lüften, aber nicht am offenen Fenster, wenn es regnet. (Aber Achtung: Pollenflugzeiten beachten!)
Latexmatratzen, Matratzen aus kaltgeschäumtem Schaumstoff und Wasserbetten sind geeignet. Zusätzliche Matratzenüberzüge oder Matratzenschoner einmal monatlich waschen.
Für Matratzen, Kissen und Bettdecken gibt es milbendichte Zwischenbezüge. Diese Bezüge verhindern, dass Hautschuppen in die Matratze gelangen und Milbenallergene aus der Matratze zum Mensch gelangen; der Feuchtigkeitsaustausch ist bei den meisten Produkten gewährleistet.
Nicht frisch geduscht oder mit nassen Haaren ins Bett. Dies erhöht die Feuchtigkeit.
Auch das Bett der Partnerin bzw. des Partners muss „behandelt“ werden.
Unter dem Bett täglich saugen; hier ist der Staub besonders milbenhaltig.
Temperatur im Schlafzimmer: 18°C
Luftfeuchtigkeit niedrig halten durch geeignetes Lüften (40% bis 50%, auch z.B. Türen zu Küche und Bad schließen)
Weitere Informationen
Wie Milben sich aus dem Staub machen! – Informationen zur Hausstaubmilbenallergie (YouTube)
Allergie gegen Schimmelpilze
In der Lebensmittelproduktion werden Schimmelpilze bei bestimmten Herstellungsverfahren (z. B. in der Käseherstellung) gezielt eingesetzt. Wie es zur Gefährdung kommen kann und welche Arbeitsschutzmaßnahmen zu ergreifen sind, ist auf der Themenseite Biostoffe zusammengefasst.
„Unerwünschte" Schimmelpilze kommen sowohl im Freien als auch insbesondere in Innenräumen vor (z. B. verdorbene Nahrungsmittel, Abfall, Blumenerde, Zimmerpflanzen, Klimaanlagen, feuchtes Mauerwerk).
Schimmelpilze können vor allem sensibilisierende aber auch toxische (direkt schädigende) Wirkungen bei Menschen auslösen.
Das Verhindern von Feuchtigkeit dämmt die Entstehung von Schimmelpilzen ein. Das können Sie tun:
Wohnungen und Gebäude regelmäßig auf Wasserschäden kontrollieren, ggf. Baumängel beheben und nasse Bauteile schnell trocknen
Ausreichend heizen, denn bei Raumtemperaturen unter 18 Grad steigt das Schimmel-Risiko.
Auch Räume, die nicht rund um die Uhr bewohnt werden, ausreichend beheizen.
Regelmäßig und ausreichend lüften, denn je höher die Luftfeuchtigkeit, desto größer das Schimmelpilzrisiko.
stoßlüften
Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer kontrollieren (ideal: zwischen 40 und 60 Prozent).
Beim Duschen oder Kochen die Feuchtigkeit sofort ins Freie leiten
Bei kühlen Außenwänden Möbel nicht direkt an die Wand stellen, sondern einen Mindestabstand von etwa zehn Zentimetern einhalten.
Heizkörper nicht durch Möbel verdecken
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Allergie gegen Insektenpartikel
Bei Beschäftigten in insektenverarbeitenden Betrieben können durch die im Staub schwebenden Insektenpartikeln allergische Atemwegsprobleme entstehen. Unter bestimmten Voraussetzungen muss der Arbeitgeber eine Arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten.
Besteht der begründete Verdacht auf eine beruflich bedingte Atemwegserkrankung, muss eine Ärztin / ein Arzt, Betriebsärztin/-arzt oder Arbeitgeber das der Berufsgenossenschaft melden. Die BGN prüft dann, ob die gesundheitlichen Beschwerden beruflich verursacht sind und eine Berufskrankheit vorliegt.
Versicherte, die an einer beruflich bedingten allergischen Atemwegserkrankung leiden, erhalten bei der BGN umfassende und individuelle Unterstützung.
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