Bei repetitiver manueller Arbeit werden vor allem Hände, Arme und Schultern belastet. Belastend wirken sehr häufig wiederholte Hand- oder Armbewegungen, hohe Aktionskräfte und das Arbeiten in extremen Gelenkstellungen. Die Folge von Fehlbelastungen sind Beschwerden und Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder das Karpaltunnelsyndrom. Tätigkeiten, bei denen ununterbrochen über mehr als eine Stunde ständig wiederkehrende, gleichartige Schulter-, Arm-, Handbewegungen ausgeführt werden, sind genauer auf Risiken zu untersuchen.
Eine empfohlene, praxistaugliche Methode zur Ermittlung von Arbeitsbelastungen aus repetitiven manuellen Arbeiten und der Handhabung von Lasten unter ca. 3 kg ist die „Leitmerkmalmethode Manuelle Arbeitsprozesse“. Anhand von sieben Leitmerkmalen wird eine Punktsumme ermittelt, die ein Maß der Belastung darstellt und für die Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen genutzt werden sollte. Zur Leitmerkmalmethode
Maßnahmen zur Verringerung der Belastungen
Arbeiten mit erhöhten Kraftanstrengungen vermeiden: Hohe Kräfte sollten, wenn überhaupt, nur kurzzeitig und ohne Drehbewegungen oder extreme Stellungen der Hand- und Armgelenke stattfinden
Anpassen von Arbeitshöhen und Greifräumen, so dass Arbeiten in (starker) Rumpfbeuge, in der Hocke oder über Schulterhöhe vermieden werden. (Siehe Stehen und Sitzen – Arbeitshöhe)
Anpassen der Arbeitsabläufe, um Arbeitsschritte einzusparen oder zu vereinfachen (z. B. Einsatz von Schnellfalttrays, die einige Handgriffe überflüssig machen)
Werkzeuge und/oder Arbeitsplatz anpassen, so dass extreme Gelenkstellungen vermieden werden (z. B. keine kopflastigen Werkzeuge).
Hand-Arm-Vibrationen reduzieren, durch Verwendung vibrationsarmer Werkzeuge
Wechsel der Tätigkeiten während einer Schicht, z. B. durch Wechsel der Arbeitsstation (Job-Rotation) oder Erweitern der Arbeitsaufgabe um weitere Tätigkeiten (Job-Enlargement)
Ausgleichsübungen: Zu empfehlen ist, dass die Beschäftigten während der Arbeit Ausgleichsübungen durchführen. Nutzen Sie die Anleitungen zu branchenspezifischen Ausgleichsübungen der BGN
Betriebliches Gesundheitsmanagement: Die BGN unterstützt Mitgliedsbetriebe bei der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Siehe auch: DGUV Information 208-033: Muskel-Skelett-Belastungen – erkennen und beurteilen,
insbesondere
Kapitel 2: Welche Tätigkeiten können zu einer Gefährdung führen? und
Kapitel 3: Wie beurteile ich Muskel-Skelett-Belastungen in meinem Betrieb?