Die Scheibe dient der Berechnung der Lüftungsintervalle für Räume ohne mechanische Lüftung, die ausschließlich durch Stoßlüftung belüftet werden. Hierzu werden Raumvolumen und Zahl der anwesenden Personen auf den jeweiligen Skalen zur Deckung gebracht. Dann lässt sich das empfohlene Zeitintervall in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität der Personen ablesen. In der überarbeiteten, dritten Version der Scheibe werden in Abhängigkeit von der Länge der Intervalle zwischen zwei Lüftungsvorgängen zusätzlich Empfehlungen zur Installation einer Lüftungsanlage gegeben. Ferner sind die Skalen für die Personenzahlen und die Raumgrößen etwas erweitert worden.
Bedienungsanleitung
Mit dieser Rechenscheibe können Sie nach Bestimmung der Raumgröße und Anzahl der anwesenden Personen die Lüftungsintervalle bestimmen.
Wählen Sie auf dem äußeren Ring die Raumgröße in Kubikmetern m³ (Länge x Breite x Höhe = Grundfläche x Höhe = Raumvolumen in Kubikmeter (m³)).
Drehen Sie die Scheibe mit dem Schieberegler auf die Position, so dass die Anzahl der sich im Raum befindlichen Personen auf die Raumgröße zeigt.
Lesen Sie nun ab, in welchem Zeitintervall Sie lüften müssen: Auf der unteren Skala für leichte Tätigkeit (Gäste, aber auch Service), auf der oberen Skala für mittelschwere Tätigkeit (Schwerarbeit an Maschinen).
Tipp: Nutzen Sie unseren ausfüllbaren Lüftungsplan als Aushang! Sie können Ihre errechneten Lüftungsintervalle selbst in das PDF-Dokument eintragen. Dann können Sie es ausdrucken und aufhängen und so alle Anwesenden im jeweiligen Raum schnell und einfach darüber informieren, wann sie Lüften müssen.
Aushang Lüftungsplan
PDF-Datei
Lüftungsdauer: Regelmäßige Stoßlüftung über die gesamte Fensterfläche
im Winter drei Minuten
im Frühjahr / Herbst fünf Minuten
im Sommer zehn Minuten
Rechenbeispiele
Raumvolumen in m³ | Anzahl Personen | Lüftungsintervall min bei leichter Tätigkeit | Lüftungsintervall min bei mittelschwerer Tätigkeit |
---|---|---|---|
40 | 2 | 29 | 18 |
80 | 2 | 58 | 35 |
120 | 20 | 9 | 6 |
200 | 10 | 29 | 18 |
300 | 15 | 29 | 18 |
300 | 20 | 22 | 14 |
1000 | 50 | 29 | 18 |
Um eine zuträgliche Luftqualität an Arbeitsplätzen sicherzustellen, an denen Personen die bestimmende Ursache für die Stofflasten im Raum sind, gilt die Kohlendioxidkonzentration im Raum. Bei einer Konzentration von bis zu 1000 ppm gilt die Luft gemäß Arbeitsstättenverordnung als hygienisch einwandfrei (Pettenkoferzahl).
Zur Sicherstellung dieser Luftqualität können technische Lüftungsanlagen eingesetzt werden. Soferns sie nicht zur Verfügung stehen, können Arbeitsräume auch natürlich belüftet werden. Hierbei wird vor allem in der kühleren Jahreszeit empfohlen, die Raumluft in Intervallen auszutauschen (Stoßlüftung). Die Mindestdauer der Stoßlüftung beträgt im Sommer bis zu 10 Minuten, im Frühjahr und Herbst 5 Minuten und im Winter 3 Minuten. Die Intervalle zwischen zwei Stoßlüftungen hängt ab vom Raumvolumen, der Zahl der Personen im Raum und deren körperlichen Aktivität. Sie kann mit dem BGN-Rechner Lüftungsintervalle bestimmt werden.
Zur Ermittlung des Lüftungsintervalls werden folgende Annahmen getroffen:
Die Kohlendioxidkonzentration im Freien beträgt ca. 415 ppm.
Es wird angenommen, dass nach einem Stoßlüftungsvorgang im Raum 500 ppm erreicht werden.
In Abhängigkeit von dem Raumvolumen sowie der Freisetzungsrate von Kohlendioxid pro Person (bei leichter körperlicher Tätigkeit 20 l/h und bei mittlerer körperlicher Tätigkeit 34 l/h reines Kohlendioxid) wird errechnet, nach welcher Zeit bei angenommener perfekter Durchmischung der Raumluft und geschlossenen Fenstern eine Kohlendioxidkonzentration von 1000 ppm im Raum erreicht wird.
Die entsprechenden Formeln finden sich hier: FBHM-114: Möglichkeiten zur Bewertung der Lüftung anhand der CO2-Konzentration
Das Zeitintervall kann auf der Rechenscheibe abgelesen werden.
Ein weiterer Luftwechsel durch Undichtigkeiten des Raums wird vernachlässigt.
Die Rechenergebnisse entsprechen den Ergebnissen der CO2-App der DGUV. Sie ist mit vielen Messergebnissen aus der Praxis abgesichert.